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und beobachtet haben. Teilweise wurden diese Berichte gekürzt und leicht redigiert. Um den Angehörigen vor etwaigen Repressalien wegen Rufschädigung zu schützen, wurden die Berichte größtenteils anonymisiert. Die Namen der Einrichtungen und Angehörigen sind uns jedoch bekannt. Anonym zugeleitete Berichte, werden hier nicht veröffentlicht. Ebenso veröffentlichen wir keinen Bericht, der uns unglaubwürdig erscheint oder in einer anstößigen Art geschrieben ist.
Fachartikel zum Thema Krank durch die Pflege eines Angehörigen
Eine etwas über 50 Jahre alte Patientin kommt zu mir. Ich kenne sie seit vielen Jahren. Sie steht mitten im Leben und mit beiden Beinen auf dem Boden, eine patente Frau, die immer alles auf die Reihe bekommen hat - Berufstätigkeit, Ehe, Haus, Kinder groß gezogen. Jetzt ist sie völlig durcheinander und verzweifelt und - wie sie sagt - am Ende.
Zwei von drei Pflegefällen in Deutschland werden rund um die Uhr zu Hause betreut – 1,7 Millionen Menschen. Für die Angehörigen oft eine extreme Belastung, emotional wie finanziell. Denn obwohl sie den Staat spürbar entlasten, erhalten sie nicht einmal einen Bruchteil dessen, was ein Heimplatz kosten würde. Wenn sie dann noch Job und Wohnung aufgeben müssen, um sich vollends der Pflege widmen zu können, geraten sie schnell in den Sog von Arbeitslosigkeit und Hartz IV – die Kostenfalle Pflege.
Lüneburg 2012:
Nach 5-monatigen Aufenthalt im Heim fand ich meine, bis dahin sehr mobile Frau plötzlich in einem schockierenden, Schlaganfall ähnlichen Zustand im Rollstuhl sitzend vor. Auf Befragen erklärte mir die anwesende Pflegerin, dass dieses kein Schlaganfall sondern der Fortschritt der Erkrankung (Parkinson Syndrom) sei. Ungläubig verlangte ich den Medikationsplan.(Vollständiger Bericht: Siehe PDF)
Meine Mutter ist seit 16 Jahren demenzkrank. Als mein Vater vor 14 Jahren starb, mussten meine Schwester und ich die Verantwortung für sie übernehmen. Wir gingen davon aus, dass sie am liebsten in ihrer Wohnung bleiben möchte, weil sie sich dort wohl und sicher fühlte. Da sie zu dem Zeitpunkt allein schon überhaupt nicht mehr für sich sorgen konnte, was Körperpflege, Haushaltsführung, Nahrungszubereitung betrifft, organisierten wir eine ganz engmaschige Betreuung: Morgens und abends kam ein Pflegedienst zu ihr, und an jedem Tag kam von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr eine Frau, die für sie kochte, mit ihr spazieren ging und „Mensch ärgere Dich nicht“ mit ihr spielte. Später kam dann noch eine Abendbetreuung dazu – Hilfe beim ins Bett gehen.
(Vollständiger Bericht: Siehe PDF)
Dezember 2012: "Wir retten in den Intensivstationen unserer Krankenhäuser Leben um jeden Preis . . .und dann lassen wir dieses gerettete Leben in einem Alten- oder Pflegeheim gewinnbringend dahin vegetieren, bis es nicht mehr kann?" So die Erkenntnis des Rentners "Anton", dessen Bruder mit 62 einen schweren Schlaganfall erlitten hat und nun in einem Pflegeheim dahin siecht. Fremde Menschen bestimmen über ihn, die nächsten Angehörigen stehen machtlos daneben. "Anton" hat lange genug zugesehen, nun versucht er mit journalistischen Mitteln den Ursachen für ein solch fehlgeleitetes Pflegeverständnis auf den Grund zu gehen, siehe: Internet-Blog
Oktober 2012: "Nach ca. 6 Wochen kam eine Rechnung von der Apotheke. Als ich die Medikamentenliste sah, wurde mir klar, warum Herr E. nicht mehr essen konnte. Wichtig war wohl, dass er ruhig war und alles über sich ergehen ließ.
April 2012: Der Unzufriedenheit mit den Heimen, denen sie ihre Mutter anvertraute, manchte diese Tochter mit deutlichen Worten Luft. "So sollten wir uns doch freuen dass nur noch 20% der Bewohner hungern und dursten müssen.
(...) müssten wir uns nicht in Grund und Boden schämen, dass in unserer Gesellschaftlich überhaupt jemand Hungern und Dursten muss.
Feb 2012: Hier ein häufiges Beispiel wie nach einem vom Träger veranlassten Führungswechsel, die Qualität eines Heimes den Bach runter geht. Und es gibt zu viele Pflegefachkräfte, denen man eigentlich Berufsverbot erteilen müsste.
Dez.2011: Beschwerden über mangelhafte Pflege im Krankenhaus nehmen deutlich zu. Die Haltung der Pflegekräfte wie der Ärzte lässt sich dabei nicht alleine auf Personalmangel zurückführen. Diese Erahrung musste nun der ehemalige Abteilungsleiter des rheinlandpfälzischen Sozialministeriums machen, als Betreuer seiner Tante, die nach Sturz in der Uniklinik Mainz behandelt wurde.
"Meine Mutter würde schon lange nicht mehr leben, wenn ich nicht dafür gesorgt hätte, dass die Medikamente abgesetzt werden, mit denen man sie während eines Krankenhausaufenthaltes, Ende 2006, "im St. Georg voll gestopft hat". Als sie dort eingewiesen wurde (die 88 jährige Frau leidet seit einem Schlaganfall in 2002 hin- und wieder an epileptischen Anfällen) war sie klar bei Verstand, konnte selbst essen, konnte sprechen und sich mit dem Rollstuhl alleine fortbewegen." Eine Odysee durch Hamburger Heime und Krankenhäuser schließt sich an.
Patienten werden regelrecht in die Betten reingepflegt, nicht mobilisiert. Dadurch erschlaffen sämtliche Muskeln. Die Folgen sind z.B. Speichelfluss, tränende Augen, Depressionen, vollkommene Versteifung. Spastiken verstärken sich immer mehr und müssen dann operiert werden, damit Pflege z.B. im Intimbereich wieder möglich ist. Schließmuskel verliert seine Funktion und Stuhlgang kommt unkontrolliert. Spitzfüße entstehen, Schluckstörungen bis zum Unvermögen zu kauen und zu schlucken. Aber dafür gibt es ja die PEG, wie wunderbar!!!
Und heute noch geht es mir nicht gut damit. Ich sehe ständig dieses Pflegebett vor mir, meine vor Angst schreiende Mutter die gar nicht mehr erreichbar war und ich kann nicht aufhören mich zu fragen ob es richtig so war. Hab ich was versäumt? Hätten wir sie nicht doch noch zu einem anderen Neurologen schleppen sollen? Vielleicht hätte es ja doch noch ein Medikament gegeben das ihr geholfen hätte? Alle vom Pflegedienst sagten mir immer wieder, dass sie so was noch nie bei ihrer Arbeit erlebt hätten. So was gäbe es nicht, dass jemand nicht schläft und kein Medikament wirkt.